die methode:

Was ist Casual Learning?

Casual Learning bedeutet Lernen im Vorbeigehen. Es integriert Bildung in den Alltag der Zielgruppen – in ungewöhnlichen Formaten und mit kurzen, leicht verständlichen Botschaften. Bildung wird an Orte gebracht, an denen sich Menschen ohnehin aufhalten. So werden ganz gewöhnliche Gegenstände wie ein Putzschwamm oder alltägliche Orte wie eine Parkbank oder das Bürgeramt dazu genutzt, Lernen zu ermöglichen und Nachhaltigkeitsthemen zu vermitteln.

Im Sinne eines ganzheitlichen Lernbegriffs geht Casual Learning davon aus, dass die Möglichkeit zum Lernen überall besteht. Bildung wird also anders gedacht – eben casual!

 

Neue Bildungsorte

Bildung im Restaurant? Nachhaltigkeitstipps an der Bushaltestelle?

Die Änderung der Informationsrichtung ist das wesentliche Merkmal von Casual Learning. Es wartet nicht darauf, dass die Adressat*innen zur Information kommen, also zu Veranstaltungen oder Aktionen, sondern bringt die Information zu ihnen. Dazu werden alltägliche Orte genutzt, an denen Menschen sich gerne aufhalten oder Zeit haben.

Passende Botschaften

Nachhaltiger Textilkonsum auf dem Flohmarkt? Lebensmittelverschwendung in der Kirche?

Casual Learning ermöglicht das Vermitteln von Handlungswissen, das direkt angewandt werden kann. Es hat einen direkten Bezug zur aktuellen Lebenssituation und zum Informationsbedarf der Adressat*innen. So kann auf lange, erklärende Texte verzichtet werden. Gleichzeitig wird die Umsetzungsrate der Handlungsempfehlungen gesteigert.

FIN-Puzzle.png

Neue Zielgruppen

Eltern? Restaurantgäste? Flohmarktbesucher*innen?

Durch die Einbettung in den Alltag der Zielgruppen nimmt Casual Learning Hürden: Es ist ein niederschwelliges Bildungsangebot, das freiwillig in Anspruch genommen werden kann. Dabei wird selbstgeleitetes Lernen angestrebt. Die Inhalte orientieren sich am Informationsbedarf und Lebensalltag der Adressat*innen. Dazu werden die Zielgruppen genau definiert und Vertreter*innen in die Erarbeitung der Maßnahme mit eingebunden.

Ungewöhnliche Formate

Wasserflaschen in Fitnesscentern? Nähsets in Hotels? Geschicklichkeitsspiele in Bars?

Die Formatwahl orientiert sich an den Bedarfen der Zielgruppe. Wichtig ist, dass das verwendete Format in deren Alltag tatsächlich Verwendung findet. Geeignet sind:

  • Gegenstände, welche die Zielgruppe noch nicht besitzt, die aber als Hilfsmittel für eine Verhaltensänderung dienen können

  • Verbrauchsmaterialien, welche die Zielgruppe ohnehin nutzt

  • Installationen, die einen Ort aufwerten, den die Zielgruppe nutzt, oder aus denen sich neue Nutzungsmöglichkeiten für diesen Ort ergeben